Sind Sie auch so ungeduldig wie ich?
Am liebsten wäre mir, dass alles immer sofort da ist, wenn ich etwas beschlossen habe oder ein Konzept fertig gestellt ist. Eigentlich sollte es idealerweise schon gestern da sein, wenn Sie verstehen was ich meine.
Ich hatte für meinen Teil noch nie viel Geduld.
Und doch, werde ich immer wieder eines Besseren belehrt. Immer wieder – wie auch gerade eben – erkenne ich – wieviel besser ein Ergebnis, ein Konzept, eine Überlegung wird, je mehr Zeit ich mir gebe. Wenn ich etwas einmal „liegen“ lasse, damit einige Tage „schwanger gehe“ – wie man so schön sagt. Wenn mich ein Thema begleiten darf und ich es in Etappen erarbeite.
Und auch wenn mich das Ergebnis am Ende immer überzeugt und zeigt, wie mehrdimensional und vielschichtig Dinge sind und es Zeit braucht, bis man am Kern ist, damit es einfach und klar ist. Trotzdem gebe ich mir am Anfang nie die Zeit. Am liebsten würde ich den ganzen Prozess der Entwicklung überspringen.
Entscheidung, „gemma“, fertig.
Aber was nun tun – da sprechen die Fakten gegen meinen Impuls des Tuns. Ist das nun schlecht, ein Problem? Muss ich schon wieder an mir arbeiten, meditieren, damit ich mehr „Ruhe“ und Einsicht bekommen? Bin ich einfach spirituell und persönlich zu wenig entwickelt? Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber die Nummer mit ewig Meditieren und wie ein Einsiedler leben, und über den Dingen schweben, war noch nie meins. Wird es auch hoffentlich auch nicht. Also was damit tun?
Was, wenn ich und wir alle, die keine Geduld haben, wunderbar so sind, wie wir sind, und wir gar keine Geduld und die Schwebe-Nummer brauchen? Immerhin sind fehlende Geduld und Gestaltungsdrang ein wichtiger Motor für Fortschritt und Zielerreichung. Somit behalten wir uns das und lassen uns dies nicht „wegcoachen“.
Was ist, wenn wir alles aus einer anderen Perspektive und Richtung angehen. Wenn wir sehen, was Fakt ist – wir brauchen oft gar nicht so viel zu TUN – damit etwas ENTSTEHT.
Vielleicht können wir die Realität zulassen, wie sie ist und zwar, dass manche Dinge einfach nur Zeit brauchen, damit sie wachsen. Wie eine Pflanze – oder haben Sie es schon einmal geschafft mit Willensstärke, Zielvorgaben, Druck und Zwang eine Petersilie auf ihrem Fensterbrett zu Spontanwachstum zu bewegen?
Dingen den Raum geben, dass sie entstehen dürfen, reifen dürfen, Zeit brauchen dürfen. Vielleicht ist das sich das DÜRFEN zu erlauben, eine neue Management-Disziplin.
Und dann erkennt man auch, wie wenig man manchmal aktiv tun muss und wie wichtig das, sein lassen, entstehen lassen ist.
Und somit braucht man eventuell gar keine Geduld zu haben.
SONDERN NUR ERFOLG NEU DENKEN.
